Unterschriftensammlung zur Abschaltung deutscher Kernkraftwerke

Unter dieser Internetadresse findet ihr eine Petition bezüglich der Abschaltung deutscher Kernkraftwerke:
https://www.ausgestrahlt.de/aktionen/atomaufsicht
Es ist nur eine kleine Unterschrift und tut auch nicht weh. Wenn ihr uns und euch selbst also helfen wollt, wäre dies ein kleiner Schritt in Richtung Besserung.

Sonntag, 29. Mai 2011

's Schwitzerland zieht nach

Ja, auch die Schweizer wollen nun den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie!
So berichtete http://www.umweltruf.de/ am 27.5.2011:
"Die SP Schweiz begrüsst den Bundesratsbeschluss, schrittweise aus der Atomenergie auszusteigen und die bestehenden AKW nicht durch neue zu ersetzen. „Jeder andere Entscheid wäre unglaubwürdig und nach den gemachten Erfahrungen in Tschernobyl und Fukushima von der Bevölkerung nicht verstanden worden. Die grosse Mobilisierung der letzten Tage, insbesondere der jungen Generation, hat gezeigt: Der Entscheid ist im Sinne aller zukünftigen Generationen statt bloss im Interesse von ein paar wenigen Strombaronen“, sagt SP-Fraktionspräsidentin Ursula Wyss. Der Bundesrat ebnet mit diesem Beschluss den Weg für einen koordinierten und geordneten Ausstieg aus der Atomenergie, wie dies die SP verlangt. Die SP-Fraktion wird sich in der Sommersession dafür einsetzen, dass die Ausstiegspläne des Bundesrats im Gesetz festgeschrieben werden und nicht von rechter Seite verwässert oder verzögert werden. Die SP-Fraktion hat mit der Forderung nach einem Atom-Ausstiegsgesetz (Motion 11.3144) bereits einen konkreten Vorschlag ausgearbeitet.
Allerdings bemisst der Bundesrat die Betriebsdauer der Atomkraftwerke mit 50 Jahren insbesondere angesichts der bestehenden Probleme vor allem in Mühleberg und Beznau I aus Sicht der SP viel zu lange. Untersuchungen haben bei allen AKW Mängel ergeben – im Zweifelsfalle muss eine vorzeitige Abschaltung möglich sein. Insbesondere muss der Siedewasserreaktor in Mühleberg, der von derselben Bauart wie jener in Fukushima ist, vorläufig und per sofort ausser Betrieb genommen werden. (Motion 11.3256) Diese Stillegung ist nötig, bis die gröbsten Mängel behoben sind.
Wichtig ist auch die Unabhängigkeit der Sicherheits-Überwachung der AKW. In dieser Hinsicht ist die personelle Besetzung des ENSI als Aufsichtsbehörde zu überdenken: Bislang besteht das ENSI aus Atom-Lobbyisten, während atomkritische Geister in der Sicherheitsaufsicht fehlen.
Die Energiestrategie 2050 des Bundesrats wird von der SP begrüsst. Es braucht jetzt verbindliche Massnahmen wie eine Entdeckelung der kostendeckenden Einspeisevergütung KEV. Auch lässt sich durch Effizienzsteigerungen der Stromverbrauch in der Schweiz ohne Komforteinbusse senken. Ferner braucht es einen Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion. Die bestehende inländische Produktion aus Wasserkraftwerken kann mit Strom aus Sonne, Wind, Biomasse und Geothermie ergänzt werden. Ebenfalls zentral ist der gezielte Ausbau der Netze, um eine dezentrale Stromversorgung zu ermöglichen. In der Übergangsphase ist während der kalten Jahreszeit als Ergänzung die Energiegewinnung via Wärme-Kraft-Kopplung zu fördern.
Die SP Schweiz will mit ihrer Cleantech-Initiative diese Grundsätze auf Verfassungsstufe verankern. Diese Initiative, welche im Verlauf der nächsten Wochen eingereicht werden kann, fordert den Umstieg auf die Erneuerbaren und schafft so 100.000 Arbeitsplätze in der Schweiz."

Na, wenn das mal kein Wort ist!!


Dienstag, 12. April 2011

Und noch ein Link

http://www.avaaz.org/de/energy_transformation_now/?cl=1015718843&v=8846

gegen Atomkraft in Deutschland.

Freitag, 1. April 2011

Zwei Links

Alexej Jablokow redet über Tschernobyl, vier Tage vor dem Atom-Unfall von Fukushima... gruselig, wie recht dieser Mann hatte:
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Forum/forum125_20-21-22.pdf

Atomkraft wird nicht nur in Atomkraftwerken eingesetzt, sie hat eine noch viel dunklere Seite, nukleare Waffen,Japan hat die ersten zwei Atombomben abgekriegt! Hiroshima, der Tag danach:
 http://www.n24.de/news/newsitem_6750893.html?id=1092825&autoplay=true

Sonntag, 20. März 2011

Der Gau

Die Abkürzung Gau steht für größter anzunehmender Unfall und bezeichnet die Kernschmelze in einem Kraftwerk.

Kernschmelze: Eine Kernschmelze tritt ein, wenn die Brennstäbe im Reaktor nicht mehr ausreichend gekühlt werden und dem zufolge schmelzen. Daraufhin fließt die radioaktive Masse auf den Boden des Reaktors und frisst sich in diesen.
Man spricht von einem Super-Gau wenn die Radioaktivität in Folge der Kernschmelze austritt und auch die Umwelt kontaminiert, solange dies nicht geschieht, spricht man von einem Gau.

Folgen: Wenn keine Radioaktivität ausgetreten ist, wird der betroffene Reaktor stillgelegt.
Was geschieht wenn Radioaktivität, unter Umständen in großen Mängen, austritt, können wir anhand der Katastrophe von Tschernobyl sehen.
In Tschernobyl wurde schließlich ein s.g. Beton-Sarkophag (der anscheinend große Mängel aufweißt und dringend durch einen besseren ersätzt werden müsste, weil sonst eine neue Katastrophe droht) über den Reaktor gelegt und mit Sand und anderen abschirmenden Stoffen befüllt.

Freitag, 18. März 2011

Radioaktive Strahlung und ihre biologischen Folgen für uns Menschen

Wer denkt, dass man nur Schaden von Strahlung nimmt, wenn man ausreichend Obst und Gemüse aus Tschernobylschen Anbau (der generell nicht stattfindet) zu sich nimmt, der hat sich geschnitten: Auch kurzzeitige Strahlung kann zur Strahlenkrankheit führen.
Die Folgen? Das hängt ganz von der Dosis der Strahlung ab: Wenn man mittelschwer verstrahlt ist, merkt man das erst nach Stunden oder Tagen. Dies zeigt sich dann daran, dass sich die Hautzellen röten, da sie sich nach und nach ablösen. Auch innere Blutungen und Veränderungen des Blutblides zeigen sich hier als Veränderungen der Gesundheit. Auch eine mittelschwere Verstrahlung kann Langzeitschäden nach sich ziehen. Infolge einer solchen Verstrahlung erhöht sich das Krebsrisiko sehr, oder der Krebs bricht direkt aus. Zudem verändert sich das Erbgut der Menschen schon bei geringer Bestrahlung, daran haben v.a. folgende Generationen zu leiden. Wenn man schon stärker verstrahlt ist, gilt natürlich dasgleiche wie bei einer mittelschweren Verstrahlung nur passiert hier alles schneller und heftiger. Nach diesen Verstrahlungsgraden folgen die leichten, schweren und schwersten Strahlungskrankheiten: Hat man die leichte Strahlenkrankheit trägt man auf jeden Fall Folgeschäden davon, die gänzliche Genesung ist ab dieser Stärke sowieso nicht mehr garantiert, kommt aber vor. Allerdings scheint die Todesrate bei solch einer leichten Strahlenkrankheit noch relativ gering. (10% Verstrahlte sterben innerhalb von 30 Tagen) Viele sterben allerdings später an den Folgeschäden. Männer werden in der Regel für eine ungenaue Zeit unfruchtbar.
An einer schweren Strahlenkrankheit stirbt die Hälfte der verstrahlten innerhalb von 30 Tagen, die restliche Hälfte hat entweder unter den Folgeschäden zu leiden, oder stirbt bald darauf. Allerdings ist die Genesung innerhalb von ein-drei Monaten möglich, danach ist die Situation relativ aussichtslos. Frauen werden durch die schwere Strahlenkrankheit unfruchtbar.
Bei der schwersten Strahlenkrankheit sterben von 100 Verstrahlten 100, was heißt: alle. Das innerhalb von 3-14 Tagen. Genesungen sind so selten, dass sie in statistischen Daten meist nicht berücksichtigt werden. Außerdem ist hier eine volle Genesung generell unmöglich.
Werte, die über der schwersten Strahlenkrankheit liegen (ab über 50 Sievert) stirbt man innerhalb von Sekunden oder Stunden. Eine Rettung ist unmöglich. 
An diesem Bild kann man sehr gut sehen, welche Symptome Verstrahlung nach sich zieht:

Donnerstag, 17. März 2011

Fukushima - Was bisher geschah

Was bisher geschah

Aufgrund des Erdbebens und Tsunamis am 11.März 2011 kam es zu einer folgeschweren Beschädigung des Stromnetzes (bei AKW Fukushima 1), die einen Stromausfall nach sich zog. Sofort stellten sich erneute Kettenreaktionen ein, da auch das Notstromaggregat nicht funktionierte. Doch bereits begonnene Kettenreaktionen stellen sich nicht einfach ein, wenn kein Saft mehr fließt. Ganz im Gegenteil: Sie sind nicht mehr zu stoppen. Die sogenannten Restreaktionen erzeugen Reibungswärme, die mit Wasser gekühlt werden muss. In Fukushima wurde dies notdürftig mit Meerwasser versucht. Doch so richtig half das nicht. Das Wasser in Reaktor 1 verdampfte so schnell, dass man notdürftig Druck ablies, als die Brennstäbe schon halb aus dem Wasser ragten. Dadurch wurde die Umgebung um das AKW radioaktiv verseucht, wenn auch nicht besonders stark. Leider half auch das nicht. Noch am gleichen Tag ereignete sich eine Explosion, bei der der obere Teil des Reaktors, praktisch der "Deckel", weggesprengt wurde. Weil jetzt alles freilag, wurden schnellstens Maßnahmen zur Evakuierung der Menschen im Umkreis von 20 Kilometern getroffen. Bis zuletzt sah es allerdings so aus, als ob die Lage im Reaktor 1 vorerst stabilisiert sei (was hier heißt, dass zwar Radioaktivität austritt, aber man sich "ziemlich" sicher ist, dass es durch Notstromaggregate zu retten ist), obwohl die (anscheinend zu 70 Prozent beschädigten) Brennstäbe teilweise frei lägen und immer noch die Kernschmelze droht.
Am 14. März 2011 fiel im Reaktor 2 die Kühlung aus, sodass innerhalb kürzester Zeit das gesamte(!) Wasser verdampfte und die Chance auf eine Kernschmelze so schnell anstieg, wie in Reaktor 1 in einem längeren Zeitraum. Einen Tag später ereignete sich eine Explosion. Man (hoffte) meldete keine Beschädigung, doch befürchtet nun, dass ein Leck im Reaktordruckbehälter ist, da der Wasserstand selbst bei Zuführung von Frischwasser eher sinkt als steigt. Jetzt versucht man über ein neu gezogenes Kabel die Kühlvorrichtungen von Reaktor 2 wieder in den Griff zu kriegen, obwohl noch nicht mal klar ist, ob dieser überhaupt noch intakt genug für einen solchen Rettungsversuch ist. Es ist schwer zu hoffen.
Die Kühlvorrichtungen in Reaktor 3 setzte bereits am 12. März aus, auch hier wurde eine Kernschmelze befürchtet. Am 13. März wurde angedeutet, dass der Kern bereits teilweise geschmolzen sei. Aufgrund dieser Befürchtung ließ man Dampf ab, versuchte es mit Notkühlung. Einen Tag später ereignete sich eine Wasserstoffexplosion (dies ist nicht klar als Wasserstoffexplosion identifiziert worden, es wird aber stark angenommen), die 7 Menschen verletzte, zudem verlor der Reaktor 3 die äußere Hülle. Allerdings sollen der Reaktorblock, sowie dazugehöriger Kontrollraum nicht beschädigt worden sein. Am 16. März stieg konstant Dampf aus dem Reaktor in die Luft, die Brennstäbe lagen nun auch hier teilweise frei. In einem verzweifelten Versuch warf man 7,5 Tonnen Wasser per Hubschrauber auf den Reaktor 3 ab. Ob dies Wirkung zeigt ist abzuwarten. Mittlerweile soll in Reaktor 3 der Strom fließen, man munkelt, er sei außer Gefahr.
In Reaktor 4 ereignete sich am 15. März eine (bewiesene) Wasserstoffexplosion und riss zwei Löcher in die Wand. Und das obwohl der Reaktor seit dem 30. November 2010 wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb war. Es brach ein Feuer aus, das gelöscht wurde. Darauf verlor das Abklingbecken mit den Brennelementen rapide an Wasser. So schnell wie möglich, machte man sich daran, dieses nachzufüllen, alldieweil die Lage im Reaktor 4 aufgrund der freiliegenden Brennelemente am kritischsten sei. Einen Tag später brach wieder Feuer aus, das gelöscht werden konnte. Ähnlich wie Reaktor 3 verlor der Reaktor 4 seine äußere Hülle durch Feuer und Explosion. 
Reaktor 5 und Reaktor 6 waren wegen oben genannten Wartungsarbeiten nicht am Netz, als sich das Erdbeben ereignete. Doch Reaktor 5 hatte bereits neue Brennstäbe, als auch sein Generator ausfiel. Glücklicherweise konnte der Generator von Reaktor 6 zur Regulierung des Wasserstandes in Reaktor 5 verwendet werden. Von diesen Reaktoren geht (im Moment) keine Gefahr aus.
Allgemein droht 4 Reaktoren die Kernschmelze und da die Informationspolitik deutlich zu wünschen lässt, sind unsere Quellen rar und ziemlich undurchsichtig. Für aktuelle News (bei Veränderung vollziehen wir für gewöhnlich ein Update dieses Posts):
http://www.n-tv.de/
Allgemein ist zu sagen, dass Japan heute (18.März) mit den Verzweifelungs-/ Notlösungen fortfährt: Wasserwerfer, Notstromaggregate und eine Bitte an Deutschland Roboter zu entsenden, die direkt in den Reaktoren eingesetzt werden können. Das klingt nach großer Not.
Seit dem 19. fließt wieder Strom in Fukushima, wenn auch territorial begrenzt.
Heute ließ man verlauten, es sei die Kernschmelze eingetreten, doch NUR vorrübergehend. (Was auch immer das bedeuten soll)
Stand: 28.März 2011 

Tschernobyl

Das Kernkraftwerk Tschernobyl befindet sich in der Ukraine nahe der ukrainischen Stadt Prypjat und der weißrussichen Grenze. Das Kernkraftwerk besteht aus vier Reaktoren, außerdem gab es noch zwei weitere Reaktoren, welche allerdings nie fertig gestellt wurden.
Trotz des Super-GAU im Reaktor vier im Jahr 1986 wurde, nach kurzer Unterbrechung, bis zum Jahre 2000 weiter Strom in Tschernobyl erzeugt.

Was passierte am 26.April 1986?
Am Unglücksreaktor Nummer vier sollte ein Versuch zur Simulation eines Stromausfalles durchgeführt werden, bei diesem Versuch, welcher von Anatoli Stepanowitsch Djatlow geleitet wurde, wurden schwerwiegende Sicherheitsfehler (starkes Unterschreiten des minimal Wertes der Reaktivitätsbindung, ausschalten der Sicherheitssysteme) gemacht, welche wahrscheinlich die Hauptursache für den folgenden Super-GAU sind, allerdings haben die Steuerstäbe zur endgültigen Katastrophe geführt, denn durch deren Besonderheit im Aufbau, wurde beim Einfahren dieser (zum herunterfahren des Reaktors), die Leistung des Reaktors zunächst ins Hundertfache gesteigert und die Atomspaltung war nicht mehr steuerbar. Es fehlte im Übrigen ein Sicherheitbehälter um den Reaktor, inwieweit dieser die Explosion aufgehalten hätte ist unklar.
Offenbar war während des Versuchs auch kein Fachpersonal anwesend, welches sich mit dem Reaktor ausreichend ausgekannt hätte.
So kahm es also zu einer Kernschmelze in Reaktor vier, welche zu einer Explosion, einem nuklear Brand und einem Super-GAU führte.

Wen der genaue Ablauf der Tschernobyl-Katastrophe interessiert, dem kann ich diese Dokumentation nur ans Herz legen:


Folgen
Der Boden:
Zunächst breitete sich die radioaktive Wolke selbstverständlich über Russland, Weißrussland und der Ukraine aus, dann auch über Europa und der gesamten westlichen Halbkugel. Es wurden 218.000 Quadratkilometer mit mehr als 37.000 Becquerel Cäsium-137 belastet, außerdem wurden Jugoslawien, Finnland, Schweden, Bulgarien, Norwegen, Rumänien, Deutschland, Österreich und Polen jeweils mit mehr als einer Milliarde Becquerel Cäsium-137 belastet.
Im südosten Bayerns waren die Werte so hoch, dass noch heute Pilze, Waldtiere und Beeren extrem belastet sind.
Die Menschen:
Sowohl Helfer, als auch die Bevölkerung erhielten eine extrem hohe Strahlendosis, sowohl unmittelbar nach dem Unfall, als auch in den Jahren danach. Es wurden weniger als 50 Sterbefälle aufgrund der direkten bestrahlung registriert, dies ist allerdings schwer umstritten.
134 erhielten eine akute Strahlenkrankheit, im Übrigen stieg die Anzahl der Schilddrüßenkrebserkrankungen stark an, über einen Anstieg der Leukämiefälle herrscht Unklarheit, genauso über den Anstieg von Fehlbildungen und Todgeburten. Es gibt auch psych. und mentale Schäden, die vor allem zu Ängsten und Suizidfällen führen.
Es herrscht große Unklarheit über die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl, Studien über dieses sind extrem wiedersprüchlich, dies liegt daran dass man nicht eindeutig zuordnen kann, ob die jeweiligen Schäden aufgrund der Strahlung auftreten, oder aus anderen Gründen.

Dienstag, 15. März 2011

Kann die Energieversorgung unter Verzicht auf Atomkraftwerke gewährleistet werden?

Einfache Frage - einfache Antwort!
Die Antwort ist zumindest für Deutschland leicht zu geben: ja, die deutschen Atomkraftwerke könnten abgeschaltet werden, ohne daß uns die Licher ausgehen müßten.
Deutschland produziert wesentlich mehr Strom, als es selbst verbraucht.

Doch nun die Betrachtung en Detail.
Die Betrachtung müßte eigentlich, da es um Kernkraftwerke geht, auf den Bereich der Elektroenergiebereitstellung beschränkt werden.
Beim Ausschluß anderer Bereiche der Energieversorgung würden aber wesentliche Zusammenhänge aus dem Blick geraten, weshalb sie hier dennoch mit untersucht werden sollen.

1) Energiebedarf
Zunächst eine Auflistung der von der Menschheit im wesentlichen benötigten Energieformen
  • die Wärmeenergie (Wärme für Industrieprozesse, Heizung, Waschwasser)
  • die Energie zur Gewährleistung der Mobilität (private Transporte, gewerbliche Transporte)
  • die hochveredelte Elektroenergie für unterschiedlichste Ansprüche (Stromversorgungen, Steuerungen, Informationsverarbeitung, Nachrichtentechnik, Unterhaltungselektronik, Maschinen etc).

Der Großteil wird für Wärmeprozesse benötigt. Ein ungefähr eben so großer Teil wird für die Mobilität veranschlagt und den kleinsten Teil stellt der Elektroenergiebedarf dar.
Die genauen Werte und Verhältnisse variieren von Land zu Land. Interessenten werden bei Internet-Recherchen schnell fündig werden.


2) Elektroenergiebereitstellung
Die Elektroenergie wird in Deutschland gegenwärtig im sogenannten Energiemix bereitgestellt.
Dieser Energiemix umfaßt
a) Elektroenergiebereitstellung durch Verbrennung fossiler Brennstoffe in

  • Kohlekraftwerken
  • Gaskraftwerken
Die zur Verfügung stehenden Brennstoffe sind einerseits endlich, wobei bereits heute ist ihr Ende absehbar ist, und belasten andererseits erheblich die Umwelt mit dem vermuteten Klimakiller Kohledioxid (vgl. eine Tonne Kohle erzeugt bei der Verbrennung eine Tonne Kohlendioxid)

b) Elektroenergiebereitstellung durch Kernspaltungradioaktiver Stoffe in

  • Atomkraftwerken (verschiedene Techologien, aber allesamt auf Kernspaltung beruhend)
Die zur Verfügung stehenden radioaktiven Materialien sind einerseits endlich, wobei bereits heute ihr Ende erkennbar ist, und verseuchen im Störfall andererseits die Umwelt radioaktiv. Dadurch bleibt das betroffene Areal für mehrere Jahrhunderte infolge der Halbwertzeiten der radioaktiven Spaltprodukte unbewohnbar, weil die radioaktive Strahlung bei allen Lebewesen Schädigungen am Erbmaterial und damit gehäuft Mißbildungen und Siechtum hervorruft.

c) Elektroenergiebereitstellung aus nachwachsenden Rohstoffen

  • Biogaskraftwerke auf Basis von Biogasanlagen - benötigen Grünschnitt und vergären diesen in einem biologischen Prozeß zu einem erdgasähnlichen Produkt. Der biologische Prozeß muß sorgfältig überwacht und gesteuert werden - er fußt auf der Produktion von Mikroorganismen, die bestimmte Bedingungen für ihren Stoffwechsel (also Temperatur, Druck und Qualität der Biomasse) erwarten.
  • Brennstoffzelle auf Basis der Biowasserstoffsynthese (Tetzlaffsches Verfahren) - benötigen beliebige organische (kohlenstoffhaltige) Stoffe, die in einem sogenannten Synthesegasverfahren bei ca. 800 °C unter Zugabe von Wasserdampf in Wasserstoff und Kohlenmonoxid umgewandelt werden. Die Qualität der verwendeten Ausgangsstoffe hat so gut wie keinen Einfluß auf die Ausbeute - sie werden lediglich fein pulverisiert verglüht. Das ist ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens.
Beide Verfahren sind grundlastfähig, das heißt, ihr Energieeintrag ist stetig und berechenbar.

d) Elektroenergiebereitstellung aus natürlichen quasistetigen Quellen

  • Windräder - stellen Elektroenergie aus Wind bereit ("Windstrom")
  • Photovoltaikanlagen - stellen Elektroenergie aus Sonne bereit ("Sonnenstrom")
  • Gezeitenkraftwerke - stellen Elektroenergie aus dem Ebbe-Flut-Rhythmus der Weltmeere bereit
  • Geothermiekraftwerke - stellen Elektroenergie aus der Erdwärme in tiefen Erdschichten bereit
  • Wasserkraftwerke - stellen Elektroenergie aus Pumpspeicherbecken bzw. natürlich aufgestauten Flußläufen bereit
Die ersten drei Quellen sind auf Grund ihres unsteten Charakters nicht vorherbestimmbar und damit nicht grundlastfähig.
Die beiden letzten Quellen sind grundlastfähig.


3) Bewertung des Elektroenergiebedarfs
Bedeutend ist die Grundaussage, daß in Deutschland seit Jahrzehnten wesentlich mehr Elektroenergie erzeugt als im Inland verbraucht wird. Der Überschuß wird exportiert.
Es wird also in Deutschland längst nicht so viel Elektroenergie benötigt, wie erzeugt wird. Hier liegt ein erhebliches Vermeidungspotential.

Durch gezielte Maßnahmen der Elektroenergieeinsparung kann außerdem der Elektroenergiebedarf weiter verringert werden
In der Industrie sind beispielsweise folgende Reserven weitestgehend unangetastet

  • energiesparende Antriebe, auch mit Rückeinspeisung von Bremsenergie
  • Optimierung energieintensiver Verfahren
  • Ablösung energieintensiver Maschinen durch energiesparende

Im Haushalt sind folgende Reserven weitestgehend unangetastet

  • Ablösung energieintensiver Haushaltsgeräte durch energiesparende
  • Ablösung der Glühlampen durch Energiesparlampen
  • Vermeiden energieintensiver Standby-Stromversorgungen (beispielweise wird in Deutschland ein ganzes Kraftwerk mit 1 Gigawatt "nur" für die Standby-Funktion alleine der Haushalte benötigt)
  • Benutzung von gestaffelten Energiepreisen in Abhängigkeit von der Tagszeit. Das kann extreme Belastungen der Energieversorgung lindern, setzt aber intelligente Stromzähler im Haushalt voraus (in den USA schon Standard)

Ein erhebliches Einsparpotential besteht in Industrie und Haushalt, indem Wärmeerzeugungsprozesse mit der Erzeugung von Elektroenergie verknüpft werden - die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird mittels primären Verbrennungsmotors ein Elektrogenerator angetrieben, der Strom in das öffentliche Netz einspeisen kann. Die Abwärme dieses Verbrennungsmotors (ca. 50% seiner aufgenommenen Energie) wird dann in einem sekundären Kreislauf als Wärmeenergie für Industrieprozesse, Heizung bzw. Warmwasser zur Verfügung gestellt.


4) Bedeutungswandel bei den Energieträgern und Zukunftsvision
Der größte Nachteil der Elektroenergie besteht in ihrer extrem schlechten respektive verlustbehafteten Speicherfähigkeit.
Speicherung von Elektroenergie ist eine zunehmende Forderung, die im wesentlichen aus der unsteten Verfügbarkeit der natürlichen Energiequellen Wind und Sonne resultiert. Überschüsse sollen gespeichert und zu Zeiten erhöhten Bedarfs ins Stromnetz gespeist werden.
Die einzig bekannte ökonomische Speichervariante für Elektroenergie besteht im Hochpumpen einer bestimmten Wassermenge in ein Vorratsbecken (Pumpspeicherwerk). Geologisch bedingt ist die Anzahl dieser Pumpspeicherwerke erheblich begrenzt, weshalb sie praktisch keinen wesentlichen Anteil an der Stromerzeugung Deutschlands haben und haben werden.

Dieser gravierende Nachteil provozierte Forschungen, die sich mit der Ablösung der offenbar speicherunwilligen Elektroenergie in der Energieverteilung beschäftigt haben.
Die Forschungsergebnisse verdichten sich dahingehend, als zentralen Energieträger künftig Wasserstoff zu verwenden.
Zum einen hat Wasserstoff von allen Elementen die höchste Energiedichte.
Oder anders ausgedrückt, um die gleichen Energiemengen wie die eines sattsam bekannten 380KV-Hochspannungsnetzes mit Wasserstoff zu transportieren, benötigte man lediglich eine Rohrleitung von ca. 10-20 cm Dicke.
Zum anderen läßt sich Wasserstoff in die am häufigsten benötigten anderen Energieformen umwandeln:

  • in Elektroenergie mit der Brennstoffzelle (ohne Kohlendioxidausstoß)
  • in Wärmeenergie durch Verbrennen (es entsteht nur Wasser, keine Kohlenoxide)
  • in Bewegungsenergie durch Verbrennungsmotore oder Elektromotore (es entsteht nur Wasser, keine Kohlenoxide).
Wasserstoff könnte übrigens ohne größere Umstellungen in bestehenden Erdgasleitungen transportiert werden.
Die meisten Verbrennungsmotore unserer Kraftfahrzeuge könnten durch geringfügige Anpassung auch mit Wasserstoff betrieben werden
Der wesentliche Vorteil eines zentralen Energieträgers Wasserstoff kommt aber nur

  • durch Schaffung eines globalen zentralen Verteilnetzes
  • durch Schaffung einer Vielzahl von Biowasserstofferzeugern und
  • durch dezentrale Elektroenergie- und Wärmeerzeugung aus Wasserstoff erst beim Verbraucher
zustande.

Des weiteren konnte Tetzlaff in Hochrechungen nachweisen, daß für die Energieversorgung Deutschlands im eigenen Lande ausreichend Biomasse zur Verfügung steht, die im übrigen nicht in Konkurrenz zur Nahrungserzeugung stehen muß, weil wie oben schon erwähnt auch sämtliche biologischen Abfälle für die Biowasserstoffsynthese genutzt werden können. Die beim thermischen Prozeß zahlreich anfallenden Salze in der Asche bilden übrigens einen hervorragenden, geruchsneutralen Landwirtschaftsdünger, der fürderhin das lästige Ausfahren von Gülle überflüssig werden läßt.

Erst jetzt wird klar, warum alleine die Betrachtung der Elektroenergieversorgung keine perspektivischen Lösungen für die Energieversorgung bringen kann.
Der ganze Vorteil der Biowasserstoff-Technologie kommt erst in einer kompletten Biowasserstoff-Wirtschaft des ganzen Landes zum Tragen.
Sämtliche Energieprozesse des Landes werden aus Wasserstoff gespeist.
Der benötigte Wasserstoff wird zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen respektive biologischen Abfällen erzeugt.
Typische Nachteile von zentralen Netzen wie Instabilitäten bei starken Lastschwankungen mit anschließenden Massenabschaltung bzw. einem Kollabieren der Elektroenergieversorgung (Domino-Effekt) werden durch die dezentrale Struktur der Biowasserstoffwirtschaft (also die vielen kleinen Biowasserstoffanlagen) weitestgehend vermieden.
Das globale Wasserstoffnetz hat lediglich eine Verteilfunktion, und nicht wie in der Elektroenergiewirtschaft eine Koppelfunktion.
Das globale Wasserstoffnetz kann auch an beliebigen Punkten zeitweise aufgetrennt werden, um Störungen zügig und ohne größere Ausfälle beheben zu können.
Das globale Wasserstoffnetz gestattet selbstverständlich auch die Aufnahme von Wasserstoff, der aus Wind-, Sonnenstrom und den anderen natürlichen quasistetigen Quellen mittels einfacher Elektrolyse gewonnen werden kann.

Es liegt an uns, diese gewaltige, aber zukunftsträchtige Aufgabe zu beginnen und zu schultern.
Wir können uns aus der Abhängigkeit der endlichen fossilen Brennstoffe und der Kernenergie befreien, aber es muß begonnen werden.
Halbherzige Schritte wie die Reduzierung von Einspeisevergütungen der erneuerbaren Energiequellen oder die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken sind dabei kontraproduktiv.
Eine Energieversorgung wird in einigen Jahrzehnten ohne die Auslaufmodelle Kohle bzw. Atomkraft auskommen!
Theoretisch haben wir für diese Aufgabe nur noch soviel Zeit, wie uns durch die begrenzt vorhandenen fossilen Brennstoffe usw. vorgegeben ist.
Wer will die Garantie dafür abgeben, wie lange diese Reserven wirklich reichen werden und wann die Tür zuschlägt?
Werden wir den vor uns liegenden Prozeß bis dahin bewältigt haben, oder werden wir in Höhlen zurückkehren müssen, weil uns die fossilen Energiereserven ausgegangen sind?
Als Politiker oder Entscheider in der Energieversorgung würde ich nicht zögern wollen und das Neue endlich beginnen, damit wir eine Chance der Erhaltung unserer Zivilisation und unserer Kulturen bekommen.


Diesen anschaulichen und ausführlichen Bericht verdanken wir dem lieben Kurt (Autor des Eintrags). Vielen Dank hierfür!

Kernstrahlung

Kernstrahlung

Allgemein: 1896 von Henri Becquere entdeckt, wurde die Kernstrahlung von Marie & Pierre Currie auf die Elemtente Polonium und Radium festgelegt, da diese jene aussenden. Ihren Ursprung hat die Radioaktivität im Atomkern. Kerne, die Strahlung aussenden, wandeln sich gleichzeitig in andere Kerne um, die widerrum radioaktiv sein können und sich dann in andere Kerne umwandeln. Die Atomkerne radioaktiver Elemente werden Radionuklide genannt. Kernstrahlung durchdringt Stoffe. Biologisch gesehen ist Kernstrahlung schädlich, sobald bestimmte Faktoren über ein verträgliches Maß hinaus vorhanden sind, die da wären: Art der Strahlung (α-Strahlung, β-Strahlung, γ-Strahlung, Neutronenstrahlung), Intensität/Dauer der Bestrahlung, Menge und Energie der im Körper aufgenommenen Strahlen, sowie Empfindlichkeit der von der Strahlung angegriffenen Organe. Tritt solch ein Fall ein, können chemische und biologische Veränderungen der Zellen Folgen sein. Diese werden durch die Ionisation der Atome und Moleküle hervorgerufen und können somatische (von Strahlen hervorgerufene Schäden, die beim Organismus selbst auftreten, meist in Form von Krebserkrankungen, oder bei sehr extremer Bestrahlung ein sofortiger Tod) sowie genetische Schäden (Veränderung des Erbguts, meist Missbildungen am Körper der Erben) hervorrufen, sodass der bestrahlte selbst, und/oder seine Nachkommen von der Bestrahlung geschädigt sind. Davor kann sich der Mensch jedoch schützen, indem er sich von Strahlungsquellen generell fernhält, Materialen zwischen sich und der Strahlungsquelle anbringt, die die Strahlung vollständig absorbiert, sich nur kurz der Bestrahlung aussetzt, wenn es nötig ist und verhindert, dass radioaktive Nuklide in seinen Körper gelangen. Radioaktive Substanzen sind leider überall, sodass sie zwangsweise auch durch Luft und Nahrung in den Körper gelangen, was – wie gesagt – bis zu einem gewissen Maße auch nicht schädlich ist.

Die Strahlungsarten: Es gibt drei Strahlungsarten, sie weisen unterschiedliche Merkmale auf.

Alpha-Strahlung: α-Strahlung besteht aus zweifach positiv geladenen Heliumkeren. Zerfällt die Alpha-Strahlung, wird die Kernladungszahl um 2 verringert, die Massenzahl um 4.
Alpha-Strahlung wird in einem Magnetfeld abgelenkt. Ihr Durchdringungsvermögen ist sehr gering.

Beta-Strahlung: β-Strahlung gibt Elektronen aus dem Kern ab. Wenn sich ein Neutron in ein Proton umwandelt, entsteht (logisch, da Neutron = neutral, Proton = positiv, Elektron = negativ → negativ bleibt übrig) ein Elektron im Kern. Dieses wird abgestrahlt, dadurch erhöht sich die Kernladungszahl um 1, da das Proton verbleibt. Die Massenzahl bleibt, da sich nichts an der gesamten Kernteilchenanzahl geändert hat.
Beta-Strahlung wird in einem Magnetfeld abgelenkt. Ihr Durchdringungsvermögen ist etwas höher, als das der Alpha-Strahlung.

Gamma-Strahlung: γ-Strahlung wird in einzelnen 'Energieportionen' abgegeben, ihre Besonderheit liegt unter anderem darin, dass sie sich durch Enrergiereichtum sowie Elektromagnetismus auszeichnet. Wird Gamma-Strahlung abgegeben, verbleiben Kernladungszahl und Massenzahl wie gehabt, wöhrend sich der Energiezustand des Atomkerns nicht ändert. Meist tritt Gamma-Strahlung mit Alpha-Strahlung oder Beta-Strahlung gemeinsam auf.
Gamma-Strahlung wird in einem Magnetfeld nicht abgelenkt und auch beim Durchdringen von Stoffen nicht.


Kernkraftwerke

Erklärung:
Kernkraftwerke, oft auch Atomkraftwerke genannt, sind in vielen Ländern wichtige Stromlieferanten. Die Funktion eines solchen Kernkraftwerks lässt sich am besten anhand eines Siedewasserreaktorenkraftwerks erklären. In einem solchen wird das von unten in den Reaktor eintretende Wasser durch die Energie der Kernspaltung verdampft. Dieser Dampf wird, von letzten Wassertröpfchen befreit, durch Frischdampfrohre über die Hochdruckturbine schließlich zur Niederdruckturbine geleitet. Ein, durch die Niederdruckturbine angetriebener, Generator erzeugt elektrischen Strom, der von dem Transformator in übliche Höhen umgewandelt und letztendlich dem Stromnetz zugeführt wird. Der restliche Wasserdampf wird mit dem Speisewasser verflüssigt und erneut dem Kreislauf zugeführt.
Das Kühl-, sowie Speisewasser wird aus Flusswasser, oder extra dafür gebauten Kühltürmen (enthalten gekühltes Wasser) bezogen.
Der Prozess lässt sich durch Steuerstäbe regulieren. Sie bestehen aus Neutronen absorbierenden Material, je nachdem, wie tief sie im Reaktor stecken, desto mehr Neutronen absorbieren sie und reduzieren damit die Kernspaltung, die sonst durch die Zuführung der Brennelemente gesteigert wird. Sind die Steuerstäbe gänzlich im Reaktor ist das Kraftwerk stillgelegt, bzw. aus. Es findet keine (oder kaum noch) Kernspaltung statt. 

Aufbau eines Kernkraftwerks:



Bedeutung:
Die Aufgabe eines Kernkraftwerkes ist Stromerzeugung. Diese erfüllt es stetig, effektiv und vor allem billig. Das ist auch der Grund, warum viele Länder Kraftwerke vor alternativen (teuren) Energien bevorzugen.
An sich klingt das ja ganz gut, wären da nicht die radioaktiven Abfallprodukte.
Laut atomkraft.com werden die Brennelemente (dort: Brennstäbe genannt) in einem Leichtwasserreaktor aller vier Monate ausgewechselt. Diese abgebrannten Elemente strahlen sehr vielmehr als vor der Benutzung, für den Reaktor sind sie nicht mehr zu gebrauchen, da die Radioaktivität einige Millionen Curie beträgt. Diese Radioaktivität überdauert Jahrhunderte, bei manchen Elementen auch Jahrtausende. Wenn allein 250000 kg bei ehemaligen 18 deutschen Atomkraftwerken anfallen, kann man sich ja denken, was für enorme Abfälle es überall in der Welt gibt.
Die Abfälle werden entweder wiederaufbereitet, d.h. erneut für den Reaktor verwendbar gemacht, allerdings bleibt immer ein strahlender Rest zurück, der dann mit den nicht wiederaufbereiteten Brennelementen endgelagert wird.
In Europa gibt es zwei Wiederaufbereitungsanlagen, in Großbritannien und Frankreich. Wenn man hier in Deutschland die Brennelemente aufbereiten will, fallen enorme Kosten für den (nicht ganz gefahrlosen) Transport an. Die Wiederaufbereitung birgt selbst auch schon einige Risiken.
Das Leukämierisiko rund um die Wiederaufbereitungsanlagen ist laut Greenpeace um 10-fach höher als gewöhnlich. 

Arten von Kernkraftwerken:
Es gibt viele verschiedene Arten von Kernkraftwerken. Die bekanntesten (und am häufigsten verwendeten) sind Druckwasserreaktoren (DWR), Siedewasserreaktoren (SWR) und Hochtemperaturreaktoren (HTR). Auf der Welt gibt es lagespezifische Unterschiede, die Häufigkeiten der jeweiligen Kernkraftwerke erklären. Allgemein sind SWRs am häufigsten vertreten.

Reaktor:
Im Reaktor finden die Kettenreaktionen statt. Hierbei werden Uranatome unter Neutronenbeschuss gespalten, dadurch entstehen weitere Neutronen, die wiederum Kerne spalten können und radioaktive Kernbruchstücke. Sie werden von benachbarten Atomen abgebremst, wobei die kinetische Energie sich in Wärme umwandelt. Durch die Steuerstäbe wird fortan reguliert, wie viele Neutronen die Atomkerne spalten.


Atomkraftwerke in Deutschland:
In Deutschland gibt es 17 Kernkraftwerke, die immer noch in Betrieb sind. Weitere 19 sind außer Betrieb. 1988 wurden die letzten Kernkraftwerke in Betrieb genommen, sie zählen zu den 17, die immer noch in Betrieb sind. Es gibt 4 Arten von Reaktoren in Deutschland: Druckwasserreaktor, Hochtemperaturreaktor, Schneller Brutreaktor und Siedewasserreaktor.
In Betrieb sind nur noch Druckwasserreaktoren und Siedewasserreaktoren.
Am 14.6.2000 beschloss die deutsche Bundesregierung in Kooperation mit den Energieversorgungsunternehmen mit der „Geordneten Beendigung der Nutzung der Kernenergie“ den langsamen Atomausstieg, der 2021 endgültig beendet werden soll(te). Seitdem wurden zwei Kernkraftwerke vom Netz genommen. Aufgrund bereits 2008 aufkommender Bedenken (Kostengünstig, Umweltfreundlich → warum also Abschaffung?) beschloss der Bundestag am 28.10.2010 die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke. Dadurch werden die nächsten Kraftwerke erst 2019 schließen, das letzte 2036. Im November 2009 wurde in Karlsruhe die 2013 anstehende Eröffnung des Endlagers „Schacht Konrad“ vom Bundesverfassungsgericht beschlossen, dies legte einen Baustein für die Rechtfertigung der Verlängerung 2010. 
Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte nun (ob aufgrund der Landtagswahlen oder nicht, ist natürlich umstritten; Wir werden es spätestens dann merken, wenn alles wieder so ist wie vorher, doch das auch frühstens im Juni) für drei Monate den Beschluss der Laufzeitverlängerung aus, dies durch ein sogenanntes Moratorium. Außerdem verkündete sie, dass die alten Kraftwerke (insgesamt 7), die ohne die Laufzeitverlängerung vom Netz genommen worden wären, nun (vorläufig) geschlossen werden sollen. Nun sollen die Kernkraftwerke Neckarwestheim I und Isar I endgültig vom Netz, da sich Nachrüsten wirtschaftlich nicht mehr lohne. Auf dem Nachrichtensender n-tv war davon die Rede, dass Isar I schon in den nächsten Tagen für immer den Betrieb einstellen würde. Bedenken gegen die Abnahme der Kernkraftwerke vom Netz zeigte sich v.a. auf Seiten der Energie- und Wirtschaftspolitiker. Aufgrund des hohen Strombedarfs würden die Stromkosten nach so abrupten Schließungen sehr schnell und hoch steigen. Bis zuletzt leisteten die 17 Kraftwerke in DL ihren Beitrag zur Stromversorgung mit satten 21 Prozent. Laut der Hessischen Landesregierung solle im Juni zudem das Kernkraftwerk Biblis A für mindestens acht Monate vom Netz. Ob da allerdings kurzfristig abgeschaltete Meiler nicht schon wieder angestellt sind (am 15. Juni läuft die von Merkel gesetzte Frist aus, in der Sicherheitsüberprüfungen in den Kraftwerken durchgeführt werden sollen), steht noch in den Sternen. 

 Mehr über Merkels "180 Grad Wende": http://www.n-tv.de/politik/