Unterschriftensammlung zur Abschaltung deutscher Kernkraftwerke

Unter dieser Internetadresse findet ihr eine Petition bezüglich der Abschaltung deutscher Kernkraftwerke:
https://www.ausgestrahlt.de/aktionen/atomaufsicht
Es ist nur eine kleine Unterschrift und tut auch nicht weh. Wenn ihr uns und euch selbst also helfen wollt, wäre dies ein kleiner Schritt in Richtung Besserung.

Sonntag, 29. Mai 2011

's Schwitzerland zieht nach

Ja, auch die Schweizer wollen nun den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie!
So berichtete http://www.umweltruf.de/ am 27.5.2011:
"Die SP Schweiz begrüsst den Bundesratsbeschluss, schrittweise aus der Atomenergie auszusteigen und die bestehenden AKW nicht durch neue zu ersetzen. „Jeder andere Entscheid wäre unglaubwürdig und nach den gemachten Erfahrungen in Tschernobyl und Fukushima von der Bevölkerung nicht verstanden worden. Die grosse Mobilisierung der letzten Tage, insbesondere der jungen Generation, hat gezeigt: Der Entscheid ist im Sinne aller zukünftigen Generationen statt bloss im Interesse von ein paar wenigen Strombaronen“, sagt SP-Fraktionspräsidentin Ursula Wyss. Der Bundesrat ebnet mit diesem Beschluss den Weg für einen koordinierten und geordneten Ausstieg aus der Atomenergie, wie dies die SP verlangt. Die SP-Fraktion wird sich in der Sommersession dafür einsetzen, dass die Ausstiegspläne des Bundesrats im Gesetz festgeschrieben werden und nicht von rechter Seite verwässert oder verzögert werden. Die SP-Fraktion hat mit der Forderung nach einem Atom-Ausstiegsgesetz (Motion 11.3144) bereits einen konkreten Vorschlag ausgearbeitet.
Allerdings bemisst der Bundesrat die Betriebsdauer der Atomkraftwerke mit 50 Jahren insbesondere angesichts der bestehenden Probleme vor allem in Mühleberg und Beznau I aus Sicht der SP viel zu lange. Untersuchungen haben bei allen AKW Mängel ergeben – im Zweifelsfalle muss eine vorzeitige Abschaltung möglich sein. Insbesondere muss der Siedewasserreaktor in Mühleberg, der von derselben Bauart wie jener in Fukushima ist, vorläufig und per sofort ausser Betrieb genommen werden. (Motion 11.3256) Diese Stillegung ist nötig, bis die gröbsten Mängel behoben sind.
Wichtig ist auch die Unabhängigkeit der Sicherheits-Überwachung der AKW. In dieser Hinsicht ist die personelle Besetzung des ENSI als Aufsichtsbehörde zu überdenken: Bislang besteht das ENSI aus Atom-Lobbyisten, während atomkritische Geister in der Sicherheitsaufsicht fehlen.
Die Energiestrategie 2050 des Bundesrats wird von der SP begrüsst. Es braucht jetzt verbindliche Massnahmen wie eine Entdeckelung der kostendeckenden Einspeisevergütung KEV. Auch lässt sich durch Effizienzsteigerungen der Stromverbrauch in der Schweiz ohne Komforteinbusse senken. Ferner braucht es einen Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion. Die bestehende inländische Produktion aus Wasserkraftwerken kann mit Strom aus Sonne, Wind, Biomasse und Geothermie ergänzt werden. Ebenfalls zentral ist der gezielte Ausbau der Netze, um eine dezentrale Stromversorgung zu ermöglichen. In der Übergangsphase ist während der kalten Jahreszeit als Ergänzung die Energiegewinnung via Wärme-Kraft-Kopplung zu fördern.
Die SP Schweiz will mit ihrer Cleantech-Initiative diese Grundsätze auf Verfassungsstufe verankern. Diese Initiative, welche im Verlauf der nächsten Wochen eingereicht werden kann, fordert den Umstieg auf die Erneuerbaren und schafft so 100.000 Arbeitsplätze in der Schweiz."

Na, wenn das mal kein Wort ist!!


Dienstag, 12. April 2011

Und noch ein Link

http://www.avaaz.org/de/energy_transformation_now/?cl=1015718843&v=8846

gegen Atomkraft in Deutschland.

Freitag, 1. April 2011

Zwei Links

Alexej Jablokow redet über Tschernobyl, vier Tage vor dem Atom-Unfall von Fukushima... gruselig, wie recht dieser Mann hatte:
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Forum/forum125_20-21-22.pdf

Atomkraft wird nicht nur in Atomkraftwerken eingesetzt, sie hat eine noch viel dunklere Seite, nukleare Waffen,Japan hat die ersten zwei Atombomben abgekriegt! Hiroshima, der Tag danach:
 http://www.n24.de/news/newsitem_6750893.html?id=1092825&autoplay=true

Sonntag, 20. März 2011

Der Gau

Die Abkürzung Gau steht für größter anzunehmender Unfall und bezeichnet die Kernschmelze in einem Kraftwerk.

Kernschmelze: Eine Kernschmelze tritt ein, wenn die Brennstäbe im Reaktor nicht mehr ausreichend gekühlt werden und dem zufolge schmelzen. Daraufhin fließt die radioaktive Masse auf den Boden des Reaktors und frisst sich in diesen.
Man spricht von einem Super-Gau wenn die Radioaktivität in Folge der Kernschmelze austritt und auch die Umwelt kontaminiert, solange dies nicht geschieht, spricht man von einem Gau.

Folgen: Wenn keine Radioaktivität ausgetreten ist, wird der betroffene Reaktor stillgelegt.
Was geschieht wenn Radioaktivität, unter Umständen in großen Mängen, austritt, können wir anhand der Katastrophe von Tschernobyl sehen.
In Tschernobyl wurde schließlich ein s.g. Beton-Sarkophag (der anscheinend große Mängel aufweißt und dringend durch einen besseren ersätzt werden müsste, weil sonst eine neue Katastrophe droht) über den Reaktor gelegt und mit Sand und anderen abschirmenden Stoffen befüllt.

Freitag, 18. März 2011

Radioaktive Strahlung und ihre biologischen Folgen für uns Menschen

Wer denkt, dass man nur Schaden von Strahlung nimmt, wenn man ausreichend Obst und Gemüse aus Tschernobylschen Anbau (der generell nicht stattfindet) zu sich nimmt, der hat sich geschnitten: Auch kurzzeitige Strahlung kann zur Strahlenkrankheit führen.
Die Folgen? Das hängt ganz von der Dosis der Strahlung ab: Wenn man mittelschwer verstrahlt ist, merkt man das erst nach Stunden oder Tagen. Dies zeigt sich dann daran, dass sich die Hautzellen röten, da sie sich nach und nach ablösen. Auch innere Blutungen und Veränderungen des Blutblides zeigen sich hier als Veränderungen der Gesundheit. Auch eine mittelschwere Verstrahlung kann Langzeitschäden nach sich ziehen. Infolge einer solchen Verstrahlung erhöht sich das Krebsrisiko sehr, oder der Krebs bricht direkt aus. Zudem verändert sich das Erbgut der Menschen schon bei geringer Bestrahlung, daran haben v.a. folgende Generationen zu leiden. Wenn man schon stärker verstrahlt ist, gilt natürlich dasgleiche wie bei einer mittelschweren Verstrahlung nur passiert hier alles schneller und heftiger. Nach diesen Verstrahlungsgraden folgen die leichten, schweren und schwersten Strahlungskrankheiten: Hat man die leichte Strahlenkrankheit trägt man auf jeden Fall Folgeschäden davon, die gänzliche Genesung ist ab dieser Stärke sowieso nicht mehr garantiert, kommt aber vor. Allerdings scheint die Todesrate bei solch einer leichten Strahlenkrankheit noch relativ gering. (10% Verstrahlte sterben innerhalb von 30 Tagen) Viele sterben allerdings später an den Folgeschäden. Männer werden in der Regel für eine ungenaue Zeit unfruchtbar.
An einer schweren Strahlenkrankheit stirbt die Hälfte der verstrahlten innerhalb von 30 Tagen, die restliche Hälfte hat entweder unter den Folgeschäden zu leiden, oder stirbt bald darauf. Allerdings ist die Genesung innerhalb von ein-drei Monaten möglich, danach ist die Situation relativ aussichtslos. Frauen werden durch die schwere Strahlenkrankheit unfruchtbar.
Bei der schwersten Strahlenkrankheit sterben von 100 Verstrahlten 100, was heißt: alle. Das innerhalb von 3-14 Tagen. Genesungen sind so selten, dass sie in statistischen Daten meist nicht berücksichtigt werden. Außerdem ist hier eine volle Genesung generell unmöglich.
Werte, die über der schwersten Strahlenkrankheit liegen (ab über 50 Sievert) stirbt man innerhalb von Sekunden oder Stunden. Eine Rettung ist unmöglich. 
An diesem Bild kann man sehr gut sehen, welche Symptome Verstrahlung nach sich zieht:

Donnerstag, 17. März 2011

Fukushima - Was bisher geschah

Was bisher geschah

Aufgrund des Erdbebens und Tsunamis am 11.März 2011 kam es zu einer folgeschweren Beschädigung des Stromnetzes (bei AKW Fukushima 1), die einen Stromausfall nach sich zog. Sofort stellten sich erneute Kettenreaktionen ein, da auch das Notstromaggregat nicht funktionierte. Doch bereits begonnene Kettenreaktionen stellen sich nicht einfach ein, wenn kein Saft mehr fließt. Ganz im Gegenteil: Sie sind nicht mehr zu stoppen. Die sogenannten Restreaktionen erzeugen Reibungswärme, die mit Wasser gekühlt werden muss. In Fukushima wurde dies notdürftig mit Meerwasser versucht. Doch so richtig half das nicht. Das Wasser in Reaktor 1 verdampfte so schnell, dass man notdürftig Druck ablies, als die Brennstäbe schon halb aus dem Wasser ragten. Dadurch wurde die Umgebung um das AKW radioaktiv verseucht, wenn auch nicht besonders stark. Leider half auch das nicht. Noch am gleichen Tag ereignete sich eine Explosion, bei der der obere Teil des Reaktors, praktisch der "Deckel", weggesprengt wurde. Weil jetzt alles freilag, wurden schnellstens Maßnahmen zur Evakuierung der Menschen im Umkreis von 20 Kilometern getroffen. Bis zuletzt sah es allerdings so aus, als ob die Lage im Reaktor 1 vorerst stabilisiert sei (was hier heißt, dass zwar Radioaktivität austritt, aber man sich "ziemlich" sicher ist, dass es durch Notstromaggregate zu retten ist), obwohl die (anscheinend zu 70 Prozent beschädigten) Brennstäbe teilweise frei lägen und immer noch die Kernschmelze droht.
Am 14. März 2011 fiel im Reaktor 2 die Kühlung aus, sodass innerhalb kürzester Zeit das gesamte(!) Wasser verdampfte und die Chance auf eine Kernschmelze so schnell anstieg, wie in Reaktor 1 in einem längeren Zeitraum. Einen Tag später ereignete sich eine Explosion. Man (hoffte) meldete keine Beschädigung, doch befürchtet nun, dass ein Leck im Reaktordruckbehälter ist, da der Wasserstand selbst bei Zuführung von Frischwasser eher sinkt als steigt. Jetzt versucht man über ein neu gezogenes Kabel die Kühlvorrichtungen von Reaktor 2 wieder in den Griff zu kriegen, obwohl noch nicht mal klar ist, ob dieser überhaupt noch intakt genug für einen solchen Rettungsversuch ist. Es ist schwer zu hoffen.
Die Kühlvorrichtungen in Reaktor 3 setzte bereits am 12. März aus, auch hier wurde eine Kernschmelze befürchtet. Am 13. März wurde angedeutet, dass der Kern bereits teilweise geschmolzen sei. Aufgrund dieser Befürchtung ließ man Dampf ab, versuchte es mit Notkühlung. Einen Tag später ereignete sich eine Wasserstoffexplosion (dies ist nicht klar als Wasserstoffexplosion identifiziert worden, es wird aber stark angenommen), die 7 Menschen verletzte, zudem verlor der Reaktor 3 die äußere Hülle. Allerdings sollen der Reaktorblock, sowie dazugehöriger Kontrollraum nicht beschädigt worden sein. Am 16. März stieg konstant Dampf aus dem Reaktor in die Luft, die Brennstäbe lagen nun auch hier teilweise frei. In einem verzweifelten Versuch warf man 7,5 Tonnen Wasser per Hubschrauber auf den Reaktor 3 ab. Ob dies Wirkung zeigt ist abzuwarten. Mittlerweile soll in Reaktor 3 der Strom fließen, man munkelt, er sei außer Gefahr.
In Reaktor 4 ereignete sich am 15. März eine (bewiesene) Wasserstoffexplosion und riss zwei Löcher in die Wand. Und das obwohl der Reaktor seit dem 30. November 2010 wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb war. Es brach ein Feuer aus, das gelöscht wurde. Darauf verlor das Abklingbecken mit den Brennelementen rapide an Wasser. So schnell wie möglich, machte man sich daran, dieses nachzufüllen, alldieweil die Lage im Reaktor 4 aufgrund der freiliegenden Brennelemente am kritischsten sei. Einen Tag später brach wieder Feuer aus, das gelöscht werden konnte. Ähnlich wie Reaktor 3 verlor der Reaktor 4 seine äußere Hülle durch Feuer und Explosion. 
Reaktor 5 und Reaktor 6 waren wegen oben genannten Wartungsarbeiten nicht am Netz, als sich das Erdbeben ereignete. Doch Reaktor 5 hatte bereits neue Brennstäbe, als auch sein Generator ausfiel. Glücklicherweise konnte der Generator von Reaktor 6 zur Regulierung des Wasserstandes in Reaktor 5 verwendet werden. Von diesen Reaktoren geht (im Moment) keine Gefahr aus.
Allgemein droht 4 Reaktoren die Kernschmelze und da die Informationspolitik deutlich zu wünschen lässt, sind unsere Quellen rar und ziemlich undurchsichtig. Für aktuelle News (bei Veränderung vollziehen wir für gewöhnlich ein Update dieses Posts):
http://www.n-tv.de/
Allgemein ist zu sagen, dass Japan heute (18.März) mit den Verzweifelungs-/ Notlösungen fortfährt: Wasserwerfer, Notstromaggregate und eine Bitte an Deutschland Roboter zu entsenden, die direkt in den Reaktoren eingesetzt werden können. Das klingt nach großer Not.
Seit dem 19. fließt wieder Strom in Fukushima, wenn auch territorial begrenzt.
Heute ließ man verlauten, es sei die Kernschmelze eingetreten, doch NUR vorrübergehend. (Was auch immer das bedeuten soll)
Stand: 28.März 2011 

Tschernobyl

Das Kernkraftwerk Tschernobyl befindet sich in der Ukraine nahe der ukrainischen Stadt Prypjat und der weißrussichen Grenze. Das Kernkraftwerk besteht aus vier Reaktoren, außerdem gab es noch zwei weitere Reaktoren, welche allerdings nie fertig gestellt wurden.
Trotz des Super-GAU im Reaktor vier im Jahr 1986 wurde, nach kurzer Unterbrechung, bis zum Jahre 2000 weiter Strom in Tschernobyl erzeugt.

Was passierte am 26.April 1986?
Am Unglücksreaktor Nummer vier sollte ein Versuch zur Simulation eines Stromausfalles durchgeführt werden, bei diesem Versuch, welcher von Anatoli Stepanowitsch Djatlow geleitet wurde, wurden schwerwiegende Sicherheitsfehler (starkes Unterschreiten des minimal Wertes der Reaktivitätsbindung, ausschalten der Sicherheitssysteme) gemacht, welche wahrscheinlich die Hauptursache für den folgenden Super-GAU sind, allerdings haben die Steuerstäbe zur endgültigen Katastrophe geführt, denn durch deren Besonderheit im Aufbau, wurde beim Einfahren dieser (zum herunterfahren des Reaktors), die Leistung des Reaktors zunächst ins Hundertfache gesteigert und die Atomspaltung war nicht mehr steuerbar. Es fehlte im Übrigen ein Sicherheitbehälter um den Reaktor, inwieweit dieser die Explosion aufgehalten hätte ist unklar.
Offenbar war während des Versuchs auch kein Fachpersonal anwesend, welches sich mit dem Reaktor ausreichend ausgekannt hätte.
So kahm es also zu einer Kernschmelze in Reaktor vier, welche zu einer Explosion, einem nuklear Brand und einem Super-GAU führte.

Wen der genaue Ablauf der Tschernobyl-Katastrophe interessiert, dem kann ich diese Dokumentation nur ans Herz legen:


Folgen
Der Boden:
Zunächst breitete sich die radioaktive Wolke selbstverständlich über Russland, Weißrussland und der Ukraine aus, dann auch über Europa und der gesamten westlichen Halbkugel. Es wurden 218.000 Quadratkilometer mit mehr als 37.000 Becquerel Cäsium-137 belastet, außerdem wurden Jugoslawien, Finnland, Schweden, Bulgarien, Norwegen, Rumänien, Deutschland, Österreich und Polen jeweils mit mehr als einer Milliarde Becquerel Cäsium-137 belastet.
Im südosten Bayerns waren die Werte so hoch, dass noch heute Pilze, Waldtiere und Beeren extrem belastet sind.
Die Menschen:
Sowohl Helfer, als auch die Bevölkerung erhielten eine extrem hohe Strahlendosis, sowohl unmittelbar nach dem Unfall, als auch in den Jahren danach. Es wurden weniger als 50 Sterbefälle aufgrund der direkten bestrahlung registriert, dies ist allerdings schwer umstritten.
134 erhielten eine akute Strahlenkrankheit, im Übrigen stieg die Anzahl der Schilddrüßenkrebserkrankungen stark an, über einen Anstieg der Leukämiefälle herrscht Unklarheit, genauso über den Anstieg von Fehlbildungen und Todgeburten. Es gibt auch psych. und mentale Schäden, die vor allem zu Ängsten und Suizidfällen führen.
Es herrscht große Unklarheit über die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl, Studien über dieses sind extrem wiedersprüchlich, dies liegt daran dass man nicht eindeutig zuordnen kann, ob die jeweiligen Schäden aufgrund der Strahlung auftreten, oder aus anderen Gründen.